Brand von der Schweizer Wasserbirne

Die Schweizer Wasserbirne stammt vermutlich aus der Schweiz und wurde bereits 1823 von WALKER vermehrt.

Sie ist die in Deutschland und in der Schweiz am meisten verbreitete Mostbirnensorte. Sie ist gekennzeichnet durch gute regelmäßige jährliche Erträge uind starkwüchsigen hochkugelige, mächtige Bäume mit schöner Herbstfärbung und langer Lebensdauer.

Die Schweizer Wasserbirne reift Anfang bis Mitte Oktober reif. Ihre Frucht ist hellgrün bis grüngelb in der Grundfarbe und auf der Sonnenseite trübrot verwaschen. Ihr gelblich weißes, grobzelliges Fruchtfleisch ist knackig und saftreich, und hat wenig Gerbstoff. Nach meiner eigenen Messung betrug der Zuckergehalt durchschnittlich 55 ° Oechsle.

Die Schweizer Wasserbirne kommt im Neckar-Odenwald-Kreis zahlreich an Strassenrändern und auf Streuobstwiesen vor. Aus ihrem Saft wird pur oder unter Beimischung von Äpfeln, Wein oder Saft hergestellt.

Diese Birnbäume habe ich anlässlich meiner zahlreichen beruflichen Reisen entdeckt und mit Hilfe des Pomologen Hermann Schreiweis aus Roigheim eine exakte Sortenbestimmung durchgeführt.

Die Birne ist reif, wenn sie vom Baum fällt. Die Birne ist sehr hart und neigt beim zu Boden fallen zum Aufplatzen. Deshalb kann ein großer Teil des Obstes trotz mehrmaligem Auflesen pro Woche nicht zur Herstellung eines Qualitätsdestillates verwendet werden. Nur unbeschädigtes Obst wird in der Brennerei verarbeitet. Die Birnen wurden gewaschen und mit einem Muser zerkleinert und anschließend bei 12 ° C langsam unter Zugabe einer Kaltgärhefe vergoren. Nach der Gärung wurden alle holzigen Bestandteile, also Stiele, Kerngehäuse und Kerne mit einer Passiermaschine entfernt, und der Fruchtbrei gebrannt. Nur so kann das schönste Birnenaroma ins Destillat gebannt werden.

Nach einem halben Jahr Lagerzeit wird das ca. 80%-ige Herzstück sorgsam mit "weichem Wasser" auf 40% Trinkstärke verdünnt und für Sie in die Flasche gefüllt.

Im Kostglas präsentiert  der fertige Brand bei einer Trinktemperatur von 20 °C das vollreife, unverkennbare Birnenaroma weich und verspielt. Lässt man das Destillat auf die Zunge rinnen, ist es wunderbar weich umgeben von einem schönen wärmenden molligen Alkohol.

Viel Spass beim Genießen

wünscht Ihnen Jochen Hörner

Expertise