Die Herkunft der Fässlesbirne ist unbekannt. Im Jahr 1871 wurde sie von LUCAS erwähnt.

Die Fässlesbirne ist eine fruchtbare Sorte mit großen, alten regelmäßig fruchtenden Bäumen, die ich in Schwarzenbrunn, einem Ortsteil von Buch am Ahorn gefunden habe. Sie ist eine hevorragende Brennbirne.

Die Frucht hat eine hell- bis zitronengelbe, glatte Schale und auf Sonnenseite einen leichten rötlicher Anflug. Die Birne hat ein mittelfestes, feinzelliges Fruchtfleisch ist sehr süß mit einem würzigen Aroma und geringem Gerbstoffgehalt. Ich habe einen Zuckergehalt 65° Oechsle gemessen.

Die Frucht wird Anfang bis Mitte September reif und wird wegen ihrer ausgesprochenen Süße nicht nur von Brennern, sondern auch von Wespen heiß begehrt. Gerade im warmen September 2011 und langer Trockenheit verdirbt die Frucht schnell, wenn sie nicht sofort verarbeitet wird. Um die komplette Ernte für meine Brennerei sicherzustellen, wurde das zu Boden gefallene Obst täglich aufgelesen, gewaschen und zerkleinert.

Gebrannt wird der passierte Fruchtbrei schonend und langsam, um das Herzstück, den Mittellauf zu gewinnen. Nach einer mehrwöchigen Lagerung wird das Herzstück unter Zugabe von weichem Wasser auf Trinkstärke von 40 % Vol. herabgesetzt und auch danach von mindestens 6 Wochen dunkel und kühl gelagert, bevor das Destillat in die Flasche gefüllt wird.

Auf der Zunge und am Gaumen macht sich der saftige Fruchtfleischgeschmack mit schöner süßlicher Alkoholnote breit. Nach dem Runterschlucken zeigt sich das Destillat mollig warm. Ein herrlicher Genuss nach einem langen Arbeitstag …

Viel Spass beim Genießen wünscht Ihnen

Jochen Hörner

Expertise